Einleitung
Ludwig und Paul schlenderten gemütlich zum Aufenthaltsraum, wo sie wie immer an den Arbeitstagen, ihre Pause verbringen wollten. Paul meinte: „Heute war es erheblich angenehmer als gestern, das Holz war nicht so hart. Hätte mir gestern fast die Zähne ausgebissen. Bin gespannt, was mir meine Frau in die Frühstücksdose gepackt hat, Habe richtig Hunger.”
Ludwig entgegnete: „Auch wenn sich das Holz heute besser bearbeiten lässt – ich bin trotzdem froh, dass nun Pause ist! Allerdings nicht wegen der Arbeit, sondern wegen der Geschichte, die uns Hans bestimmt gleich wieder erzählen wird. Das ist die beste Sache des ganzen Tages. Bin schon mächtig gespannt darauf.”
Die beiden arbeiteten gemeinsam in einer gut funktionierenden Holzwurmkolonie. Diese lebte schon seit einigen Jahren zusammen in einem Baumstumpf, der als Rest stehen geblieben war. Die Aufgabe bestand darin, das Holz aufzulösen und zu Staub zerfallen zu lassen. Die Holzwürmer waren verantwortlich dafür, dass es im Wald ordentlicher aussah und nicht so viele umgestürzte Bäume herumlagen. Vom Chef bekam jeder Bewohner feste Vorgaben, damit die Arbeiten geordnet ablaufen konnten.
Ob der Baum nun abgebrochen und umgestürzt war oder man ihn gefällt hatte, das wussten und merkten die Holzwürmer nicht. Bereits als winzige Eier waren sie hier abgelegt und von ihren Eltern allein gelassen worden.Nun verbrachten sie, bis sie sich zu richtigen Käfern entwickelt hatten, ihr ganzes Leben in eben jenem Holz. Sie kamen niemals heraus. Niemals. Normalerweise jedenfalls…