Die unerforschte Höhle
„Willkommen in der Gegend der geheimnisvollen und teilweise unerforschten Höhlen von Wales, Herr Bombelmann“, begrüßte ihn John Letterbox, der Führer bei Höhlenwanderungen war, „ich hoffe, Sie hatten eine gute Reise?“.
„Guten Tag, Mister Letterbox“, grüßte Herr Bombelmann zurück, „auch wenn es recht weit bis hierher ist, so war die Fahrt doch sehr ruhig und entspannend.“ „Und wäre der Weg doppelt so lang, lohnen würde er sich auf jeden Fall, denn hier gibt es die schönsten Höhlen der Welt. Ich werde Sie an Stellen führen, die Sie in Ihrem ganzen Leben nicht vergessen werden.“ Ohne es jetzt schon wissen zu können, sollte John Letterbox recht behalten. Denn was Herr Bombelmann bei seinen Höhlenwanderungen erleben würde, das konnte man nicht vergessen – selbst wenn man es gewollt hätte. Er fügte hinzu: „Wann möchten Sie gerne zu Ihrer ersten Führung durch eine Höhle aufbrechen? Für Übermorgen haben wir eine schöne kleine Gruppe zusammen. Wollen Sie schon dabei sein?“ Da musste Herr Bombelmann nicht lange überlegen: „Ja, unglaublich gerne. Am liebsten würde ich morgen schon starten.“ …
… Viel hatte Herr Bombelmann schon von den tollen und zahlreichen Höhlen in Wales gelesen, einem Land in der Nähe Englands. Zum Beispiel von einer Höhle, in der ein richtiger See sein sollte, die weit größer war als eine ganze Stadt – nur ohne Häuser halt – und dass Menschen, die dort alleine hineingingen, sich in den zahlreichen Gängen zum Teil verirrten und nie wieder herausfanden. Oder von einer Höhle, in der es so eng war, dass beim Betreten bereits gewarnt wurde: „Wer stecken bleibt, der muss abnehmen und Fett verlieren! Das ist der einzige Weg vorwärts.“ Hier wollte Herr Bombelmann aber auf keinen Fall hinein. Außerdem soll es Menschen gegeben haben, die in Höhlen stiegen und sich vorher nicht um das Wetter kümmerten. Bei besonders heftigen Regenfällen war es zu Überschwemmung oder gar Überflutung der Höhle gekommen und das Wasser versperrte den Weg zurück. Viele Tage musste in einem solchen Fall bei Nässe und Kälte ausgeharrt werden. Schrecklich. In besonders schlimmen Fällen aber wurden diese Menschen nie wieder gesehen… Eine Höhlenwanderung zu unternehmen setzte jedoch nicht nur Vorsicht und eine gute Vorinformation voraus, sondern auch eine gewisse Ausrüstung. Wichtig waren auf jeden Fall ein Helm, denn es konnten Steine herabfallen und der Kopf musste geschützt werden, und eine gute, wasserdichte Lampe, weil es stockfinster in einer solchen Höhle war und es durchaus sein konnte, dass man durch Wasser schwimmen musste, um voranzukommen. In einem solchen Fall brauchte man zusätzlich einen wasserdichten Rucksack, damit zum Beispiel der Proviant sich nicht im Wasser auflöste. Und das Schuhwerk musste besonders gute Profilsohlen haben, um bei gutem Stand nicht auszurutschen und sich zu verletzen. Ein Rücktransport auf einer Trage würde sehr lange dauern und in der Enge und Dunkelheit sehr schwierig sein.